Mit dem ZVG in die Zukunft – Wasserversorgung mit Konzept

Der ZVG Dieburg erstellt ein Wasserkonzept, denn angesichts von Klimawandel und anderen Einflüssen (wie z.B. veränderten Wasser- und Landnutzungen) soll die Versorgung mit Trinkwasser auch in Zukunft gesichert sein.

Die Erstellung eines Wasserkonzeptes liegt im Verantwortungsbereich der Kommunen. Der Vorstand des ZVG Dieburg hat beschlossen die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit seinen Verbandskommunen, zu übernehmen und ein Wasserkonzept zu erstellen.

Mit dem Wasserkonzept wird zunächst die Gewinnung und Nutzung des Wassers, von der Quelle bis zum Verbraucher, auf Umweltverträglichkeit und Effizienz untersucht. Darauf aufbauend wird der ZVG Dieburg geeignete Maßnahmen zur ressourcenschonenden, sparsamen Wasserverwendung umsetzen.

Ziel ist es, dass innerhalb des Verbandsgebietes einheitliche Regelungen gelten. In Anhängigkeit von den jeweils in den Verbandskommunen vorliegenden unterschiedlichen Bedingungen, können die kommunalen Wasserkonzepte erweitert oder mit unterschiedlichen Schwerpunkten gestaltet werden.

Der ZVG Dieburg orientiert sich bei seinem Wasserkonzept an dem IWRM des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Ihr Ansprechpartner für das Wasserkonzept

Vorteile im Überblick:

Versorgung mit sauberem Trinkwasser auch in Zukunft

Schutz des Grundwassers in Qualität und Quantität 

IWRM – Integriertes Wasser-Ressourcen-Management

Ein Leitbild für den Schutz des Trinkwassers

Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat ein Leitbild zur präventiven und nachhaltigen Bewirtschaftung der Ressource Wasser erstellt.

Die übergeordnete Zielsetzung des IWRM ist die umweltverträgliche und effiziente Nutzung der verfügbaren Wasser-Ressourcen. 

Mehr Informationen zum IWRM in Hessen und zum Leitbild

Wussten Sie schon...

…was das Wasserkonzept mit Ihnen zu tun hat?

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Das Wasserkonzept

Frisches, sauberes Trinkwasser kommt ganz einfach aus dem Wasserhahn. Damit das auch in Zukunft so bleibt, ist der richtige Umgang mit der Ressource Wasser wichtig. Das Wasserkonzept sorgt dafür, dass alle Einflüsse auf unser Wasser unter die Lupe genommen werden. Wie wirken sich Klimawandel, Bebauung und Landwirtschaft auf das Grundwasser aus? Nutzen wir unser kostbares Wasser immer sinnvoll? Wohin fließt das Regenwasser? Wir kümmern uns darum, dass Sie sich auch in Zukunft an heißen Sommertagen keine Sorgen um Ihre Trinkwasserversorgung machen müssen.

Mehr über uns erfahren

Aktuelles

März 2024

Beschreibung der Wasserversorgung

Im Zuge des Wasserkonzeptes erfolgte eine Bestandserhebung der Wasserversorgung des ZVG allgemein (Aufbau und Verwaltung), der technischen Ausstattung und den naturräumlichen Gegebenheiten. Diese Erhebung soll als nächster Schritt auf der Homepage des ZVG veröffentlicht werden.

Erhebung der vorhandenen Regelungen in den Kommunen

Im Rahmen der Bestandserhebung wurde im Jahr 2022 eine Befragung der Verbandskommunen durchgeführt.

Die Befragungsergebnisse zeigten, dass sich alle Kommunen mehr oder weniger mit den zu erwartenden Klimaveränderungen und den daraus resultierenden Konsequenzen befassen.

Die Nutzung von Brauch- und Grauwasser ist gering. Sechs Kommunen haben in der Abwassersatzung Vorgaben zur Regenwasserversickerung verankert. Entsprechend werden dort bereits Vorgaben für den Grundwasserschutz im Rahmen der Bauleitplanung festgelegt.

Eine ausführlichere Zusammenfassung der Erhebung befindet sich hier.

Untersuchung eines Bestandsgebietes am Beispiel Gebiet Breidert in Rödermark

Im Rahmen einer Masterarbeit wurde ein Bestandsgebiet aus den 70er Jahren untersucht und bewertet. Dazu wurden in Breidert die vorhandenen Flächen und ihre Art der Entwässerung erhoben. Aus hydraulischer Sicht ergibt sich für das Gebiet kein Handlungsbedarf.

Es besteht allerdings ein Versiegelungsgrad von ca. 52 % (öffentliche Flächen 63.100 m², private Flächen 74.900 m²) und unversiegelte Flächen von ca. 48 % (122.400 m²). Offiziell sind nur 2 Zisternen (18 m³) gemeldet, die das Wasser von den versiegelten Flächen nutzen. Das bedeutet, dass der Regen, der auf den versiegelten Flächen fällt, fast vollständig der Vorflut zugeführt wird. Hier besteht ein großes Potential an Wassermengen, welches als Brauchwasser genutzt werden könnte oder besser noch dem Grundwasser zugeführt werden sollte.

Dieses Gebiet könnte, falls Partner zur wissenschaftlichen Begleitung gefunden werden, als Beobachtungsgebiet für die Umgestaltung von Siedlungsflächen in eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung dienen.

Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung

Im Einzugsgebiet der Brunnen des ZVG liegen große Forstflächen. Die Uni Jena hat im Auftrag des ZVG und in Zusammenarbeit mit den Forstamt Dieburg eine Bestandserhebung durchgeführt und eine Zustandsanalyse erstellt. Aufgrund der Ergebnisse sollen zum besseren Rückhalt des Regens Entwässerungsgräben zurückgebaut werden. Weiterhin wurden zwei Forschungsflächen angelegt, um die Klima- und Verdunstungsbedingungen langfristig zu beobachten. Teilweise ist mit den Arbeiten schon begonnen worden.

Zusammenarbeit mit den Landwirten

Mit den Landwirten im Einzugsgebiet der Brunnen besteht schon über Jahrzehnte eine Zusammenarbeit. Der Schwerpunkt lag bisher auf der Minimierung von Düngung und Pestiziden. Geplant ist es die Kooperationsvereinbarungen im Hinblick auf die Grundwasserneubildung zu erweitern. Dazu müssen aber zunächst Messungen vor Ort durchgeführt werden, um relevante Maßnahmen entwickeln zu können.

Ausblick

Als nächsten Schritt plant der ZVG als ad hoc Maßnahme bis zum Sommer 2024 ein Muster für eine Gefahrenabwehrverordnung zu erstellen, die die Kommunen verabschieden sollten. Die Erfahrungen während der zurückliegenden Trockenjahre hat gezeigt, dass Appelle zum Wassersparen nicht zu den gewünschten Effekten geführt haben. Weiterhin weisen die bisher dem ZVG bekannten Gefahrenabwehrverordnungen sich durch hohe Komplexität von Verboten und Ausnahmeregelungen aus. Geplant ist ein Entwurf mit einfach zu verstehenden Regelungen mit einer guten Kontrollierbarkeit zu entwerfen. Darin sollten auch Sanktionen verankert werden.

Als darauffolgende Schritt plant der ZVG-Musterregelungen für die Vorgehensweise bei der Bauleitplanung, den Umgang mit Brauch- und Grauwasser und zur Steigerung der Versickerung zusammen mit den Kommunen zu entwickeln.

30.05.2022

Inzwischen haben wir die Verbandskommunen zu Ihrem Umgang mit Wasser und zu Ihren Ideen befragt. Themenschwerpunkte der Umfrage waren u.a. der Umgang mit Brauch-, Regen- und Abwasser, der Planungsstand für die langfristige Sicherstellung der Wasserver- und entsorgung, kommunale Vorgaben und Umsetzungen zur Regenwasserversickerung, Brauchwassernutzung und des Grundwasserschutzes. Ferner sollten Sie Ansprechpartner benennen, die für die Wasserversorgung, Wassernutzung und der Abwasserbeseitigung verantwortlich sind.

Bisher sind noch nicht alle Rückmeldungen bei uns eingegangen. Die Zwischenauswertung ergab jedoch interessante Angaben in Hinblick auf dem Themenkomplex Abwasser, auf den auch der Hauptschwerpunkt bzgl. der Maßnahmenkonzepte und Planungen liegt. Die Versickerung von Wasser in den Untergrund und damit auch die Förderung der Grundwasserneubildung scheint noch ausbaufähig zu sein. Alternative Lösungen dazu sind wenig bekannt und teils ungenutzt oder erst in Vorbereitung. Hier besteht ein Optimierungspotential, das im Rahmen des Wasserkonzeptes ausgearbeitet werden sollte.

20.12.2021

Der erste Schritt ist gemacht. Mit Information zum Wasserkonzept und Befragung aller unserer Mitarbeiter – von den Azubis bis zu den Betriebsleitern – haben wir eine Fülle von Ideen zusammengetragen. Die interessantesten Vorschläge sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:

 

Vorschläge der Mitarbeiter

Umsetzung

Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit

 
in sozialen Medien, Homepage, Presse, Infoveranstaltungen derzeit keine freien Kapazitäten vorhanden, Umsetzung wird geprüft, mittelfristiges Ziel die Öffentlichkeitsarbeit zu fördern

Durchführung von Wasserverkostungen in Rahmen von Informationsveranstaltungen

im Rahmen von Informationsveranstaltungen möglich, Umsetzung wird geprüft, kurz- bis mittelfristiges Ziel
Wassersparmaßnahmen:  
interne Brauchwassernutzung einführen bei technischen Anlagen und Verfahrensabläufen und hauswirtschaftlicher Anwendung in Planung, mittelfristiges Ziel
Brauchwasserversickerung zur Erhöhung des Grundwasserdargebots rechtliche Prüfung notwendig, mittelfristiges Ziel
Einschränkung des Wasserverbrauchs bei Engpässen bzw. prekären Versorgungssituationen

rechtliche Prüfung notwendig, Möglichkeit über Gebührensatzung als Steuerungsmechanismus, mittel bis langfristiges Ziel

Nun prüfen wir, was sich davon umsetzen lässt. Für die rege Beteiligung an diesem Projekt möchten wir uns bei all unseren Mitarbeitern recht herzlich bedanken.

Derzeit läuft eine externe Umfrage bei unseren Verbandsgemeinden, denn auch diese tragen zum richtigen Umgang mit unserem Wasser bei. Dazu möchten wir zum Beispiel wissen, ob es bereits Pläne zur Regenwassernutzung gibt und wie die Gemeinden ihren Wasserbedarf in der Zukunft einschätzen. Wir sind auf die Antworten gespannt.

Das Wasserkonzept als unsere Aufgabe

Wir halten Sie auf dem Laufenden

Qualität und Quantität des Grundwassers hängen von vielen veränderlichen Faktoren ab. Deshalb wird das Wasserkonzept des ZVG Dieburg nach und nach erweitert und fortgeschrieben. Hierzu informieren wir Sie alle 3 bis 4 Monate an dieser Stelle. 

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